Dexel in Jena.

Glaux, Jena, 2002, 200 Seiten mit zahlreichen Bildern. Gebunden Hardcover.

Von 1915 bis 1928 lebte Walter Dexel in Jena. Er war Kunstsammler und Typograph, Maler und Bühnenbildner, Reklamefachmann und Stadtgestalter, Innendekorateur, Kunsthistoriker und Museumsleiter, Schriftsteller und Drehbuchautor, Architekturkritiker und Pädagoge. Durch ihn wurde die Stadt in den zwanziger Jahren zu einem Schauplatz der zeitgenössischen Kunst. Dexelholte die Modernsten zu Ausstellungen und Vorträgen — Paul Klee, Wassily Kandinsky, Theo van Doesburg, Walter Gropius, Kurt Schwitters, Herwarth Walden — und gilt selbst als einer der wenigen namhaften Konstruktivisten in Deutschland, dessen Werk mit der holländischen De Stijl-Bewegung und mit der osteuropäischen. Avantgarde korrespondiert. Der Band dokumentiert das Werk des Künstlers von den expressionistisch bestimmten Anfängen bis zur in Jena vollzogenen Wandlung zum Konstruktivismus. Namhafte Dexel-Spezialisten beschreiben Nähe und Distanz zum Weimarer Bauhaus und zum internationalen künstlerischen Umfeld. Dexel wird als Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins und als Kunstpädagoge an der Jenaer Volkshochschule ebenso gewürdigt wie als Gestalter im öffentlichen Raum. Außerdem sind ein reich bebilderter biographischer Teil, der Katalog des Bestandes »Walter Dexel« in der Kunstsammlung der Städtischen Museen Jena und eine Auswahl von Texten Walter Dexels enthalten. Dexels Wirken war darauf ausgerichtet, die Prinzipien neuen Gestaltens als Grundlagen für die Neuformung des gesamten menschlichen Lebens zu etablieren. Im Begriff der »Äußeren Lebensgestaltung«, geprägt von seinem Freund Adolf Behne, fand Dexel seine Schwerpunktsetzungen wieder: Orientierung nach außen statt introvertierte Selbstschau, Gestaltung statt genialer Wurf, Leben statt Kunst.