Fritz Erpel: Die Selbstbildnisse Rembrandts.

Henschelverlag, Berlin, 1973, 252 Seiten mit vielen Bildern. Gebunden Leinen.

Rembrandts Selbstbildnisse, die mit dieser Publikation erstmals in Gesamtausgabe erscheinen, gehören zu den bleibenden Schöpfungen der Kunst. Über einhundertmal hat sich der große holländische Künstler porträtiert, in Gemälden, Zeichnungen, Radierungen, die sich über mehr als vier Jahrzehnte seines wechselvollen Lebens erstrecken — ein einzigartiges Selbstbekenntnis von höchstem Rang. Von den frühesten Ausdrucksstudien, die das widerspruchsvolle Wesen des Menschen immer neu zu erfassen suchen, über die vielfältig-selbstsicheren Spiegelungen des Weltmannes Rembrandt auf der Höhe seiner Erfolge bis hin zu den späten Selbstporträts, jenen großartigen Dokumenten uneingeschränkter Menschlichkeit, spannt sich ein einziger Bogen : Es geht in diesen Bildnissen mit ihren sich wandelnden Gesichtern immer wieder um Traum und Wahrheitssuche, Not und Gewißheit, Leiden und Triumphieren eines großen Malers im Ringen um sein Künstlertum, es geht um die Selbstbehauptung von Kunst und Humanität innerhalb der frühen bürgerlichen Gesellschaft. Die vorliegende, neu durchgesehene und ergänzte Veröffentlichung bringt sämtliche Selbstdarstellungen Rembrandts, einen Teil in farbiger Wiedergabe, in einem Anhang ergänzt durch verwandte Darstellungen und umstrittene Arbeiten. Der wissenschaftliche Katalogteil entwickelt auf der Grundlage des neuesten Forschungsstandes die chronologische Folge. Der einleitende Text betrachtet in einfühlender sprachlicher Interpretation die Selbstbildnisse Rembrandts vor dem Hintergrund von Zeit und Gesellschaft und führt den Leser zum tieferen Verständnis dieser großen Zeugnisse der Menschheitskultur.