Ein Historischer Rundgang - Schwerin

Vor 100 Jahren sahen die Dörfer und Städte noch ganz anders aus, vieles ist zerstört oder dem Wandel der Moderne zum Opfer gefallen. Doch bei oldthing.de, dem Antikmarkt im Internet, finden Sie einen riesigen Schatz mit bis zu drei Millionen originalen Ansichtskarten, der die alten Ortschaften wieder lebendig macht! Kommen Sie mit, folgen Sie dem Journalisten Dietrich von Schell auf einem historischen Spaziergang und sehen Sie sich ein bisschen in der Vergangenheit um!

Im achten Teil unserer beliebten Reihe führt er uns zum ersten Mal nach Mecklenburg Vorpommern ins schöne Schwerin.

Die älteste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns ist die heutige Landeshauptstadt Schwerin. Sie wurde im Jahr 1018 erstmals erwähnt und erhielt 1160 Stadtrechte. Der Ursprung geht auf das Wahrzeichen der Stadt zurück – das Schloss. Aber auch all die anderen Sehenswürdigkeiten, die man auf der Karte hier sieht, sind heute noch zu bestaunen.


Diese Ortsansicht mit Dom aus der Vorkriegszeit kann man heute fast noch genauso genießen wie damals. Denn Schwerin ist von Zerstörungen durch Kriegsbomber weitgehend verschont geblieben. Grund dürfte sein, dass sich rund um die Stadt und näherer Umgebung keine Kriegsindustrie befand.

Das Herz von Schwerin stellt das Schloss dar, das malerisch auf einer Insel liegt und heute Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern ist. Das Gebäude  ist in 1.000 Jahren historisch gewachsen und hat seinen Ursprung in einer slawischen Wallanlage. Der tiefgreifendste Umbau erfolgte 1845 bis 1857 nach Plänen der vier bedeutenden Architekten  Demmler, Semper,  Stüler und  Zwirner. Sie alle schufen ein herausragendes Zeugnis des romantischen Historismus.

 
Das Schloss war immer Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge gewesen, auch von Friedrich Franz  IV., dem letzten Großherzog von Mecklenburg. Im Juni 1904 heiratete er Prinzessin Alexandra von Hannover. Einen Monat nach der Hochzeit  zog das großherzogliche Paar  nun gemeinsam in das Schloss ein. Aber nur wenige Jahre später, bei der Novemberrevolution 1918, dankte der letzte Herrscher ab.

Der Burggarten umgibt das Schloss von drei Seiten. Landschaftsgärtner Thomas Kletth hat ihn im 19. Jahrhundert nach Plänen von Semper und Lenné angelegt. Der Park ist im Stil englischer Landschaftsgärten gehalten. Zentrum ist die Orangerie, in der früher exotische Pflanzen überwintert haben. Skulpturen, Brunnen, Bäume, Büsche und Beete machen ihn auch heute noch zum Erlebnis.


Das älteste Gebäude der Stadt ist der Dom  ,der im Jahre 1248 geweiht wurde. Die mittelalterliche Kathedrale stellt ein Hauptwerk der norddeutschen  Backsteingotik  dar. Lediglich der 117 Meter hohe Turm ist ein neugotischer Anbau von 1893. Schon sehr früh dagegen entstand der Pfaffenteich: 1284 ließen die Domherren den Spieltordamm errichten, um das Wasser des Aubachs aufzustauen: Voraussetzung für den Betrieb der Bischofsmühle.
Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1886  der Spielbetrieb im heutigen Staatstheater aufgenommen. Entworfen hatte es Hofbaumeister Georg Daniel.  Das neue Gebäude am Alten Garten 2, damals noch Großherzogliches Hoftheater genannt, gab auch dem drittältestem Orchester Deutschlands ein neues Zuhause – der  Hofkapelle, deren Anfänge im 16. Jahrhundert liegen. Weil das Haus vom Krieg verschont blieb, hob sich der Vorhang bereits im Mai 1945 wieder.

Der Bahnhof, zwischen 1889 und 1890 nach Plänen von Architekt Ernst Moeller gebaut, ersetzte den Vorgängerbau aus dem Jahre 1847. Der historisierende Stil, ganz im Geschmack der Gründerzeit, ist bis heute unverändert erhalten geblieben.


Der Bahnhofsvorplatz hieß seit 1933 Hindenburgplatz. Heute kennt man ihn unter dem Namen  Grunthalplatz, benannt nach der Lehrerin Marianne Grunthal, die in den letzten Kriegstagen von SS-Fanatikern erschossen wurde. Der Zierbrunnen „Rettung in Seenot“ aus dem Jahr 1910 mit Bronzeplastiken von Hugo Berwald stand bis 1927 auf dem Schweriner Markt.


Wir hoffen es hat Ihnen auch dieses Mal wieder gefallen. Freuen Sie sich mit uns gemeinsam auf den nächsten Spaziergang auf oldthing.de!

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