Beschreibung
Diaphanes, Zürich, 2010, 447 Seiten mit 135 Bildern. Gebunden Halbleinen.
Mein Projekt ist nicht, eine Geschichte der Perspektive zu schreiben, sondern eine Folge von »Perspektiv-Geschichten«, von denen jede bestrebt ist, in dem komplizierten Netz, in welches das Paradigma verstrickt ist, einen Faden zu isolieren, dem man bis ans Ende zu folgen versuchen wird — nicht ohne genau darauf zu achten, wo die Diskurse sich kreuzen und welchen Linien folgend sie sich trennen. »Geschichten«, die mehr mit der »Malkunst« zu tun haben, die Leon Battista Alberti schaffen wollte, indem er, wie er sagte, »di nuovo« begann und aus Eigenem schöpfte, als mit der gewöhnlichen Praxis der Kunstgeschichte. Geschichten, die sich eben auf den damals von der Malerei erhobenen Anspruch auf eine neuartige Wahrheit beziehen werden. Geschichten, denen es in ihrer Verschiedenheit, ihrer Vielfalt, ihrer Differenz weniger darum geht, zu deklarieren, was es, historisch gesprochen, mit der Perspectiva artificialis auf sich hatte, als sie sozusagen erneut arbeiten zu lassen, um vielleicht im Rückblick besser zu verstehen, welche Ressource sie für das Denken, das heute vorgibt, sich ihrer entledigen zu wollen, dargestellt haben mag.